Schlafstörungen durch mentalen Stress

Wenn mentaler Stress zu Schlafstörungen führt ist es höchste Zeit etwas zu unternehmen! Stress ist biologisch gesehen ein wichtiger Überlebensmechanismus: Wenn Botenstoffe wie Adrenalin, Noradrenalin und Kortisol aktiviert werden, die Herzfrequenz, der Blutdruck und der Blutzuckerspiegel steigen sowie die Bronchien sich weiten, macht sich der Körper für die Flucht bereit. Kurzzeitig kann Stress auch beflügelnd wirken und dafür sorgen, dass wir herausfordernde Arbeitsphasen meistern und ein ereignisreiches Privatleben auch noch damit unter einen Hut bringen können. Doch wenn der Stress über längere Zeit anhält, belastet er den Körper, schwächt das Immunsystem und wirkt sich auch psychisch deutlich negativ aus. Stress kann sich auf viele verschiedene Arten manifestieren, aber eine häufige Auswirkung ist Schlaflosigkeit.

Mentaler Stress – kennen wir alle!

Stress haben wir alle – positiven und negativen. Wird der Stress negativ hat er auch Auswirkung auf unser Wohlbefinden und unsere Leistungsfähigkeit. Bei vielen Menschen äussert sich starker mentaler oder psychischer Stress folgendermassen:

  • starke Emotionen wie Wut oder Angst treten häufig und unvermutet auf
  • Gefühle der Hilflosigkeit und Überforderung
  • erhöhte Reizbarkeit und Nervosität
  • Nachlassen geistiger Fähigkeiten und damit einhergehend eine erhöhte Fehleranfälligkeit
  • verminderte sexuelle Lust
  • Traurigkeit und Niedergeschlagenheit
  • Interessenverlust und privater Rückzug

Als psychisch belastend werden häufig Über- oder Unterforderung sowie Zeitdruck, unklare Wünsche und zu hohe Leistungsanforderungen an sich selbst empfunden. Kommt dazu noch geringe Belastbarkeit, eine perfektionistische Einstellung oder das Verdrängen von eigenen Bedürfnissen, verschlimmert das die Stresssymptomatik noch. Psychische Anzeichen von Stress können auch zugleich mit körperlichen auftreten, zu denen etwa Herz-Kreislauf-Probleme, Magen- und Verdauungsprobleme, Migräne und viele weitere gehören.

Haben Sie sich wiedererkannt? Dann ist es Zeit die Handbremse zu ziehen.

Wie wirkt sich mentaler Stress nun auf unseren Schlaf aus?

Probleme beim Ein- oder Durchschlafen sind häufig ein Symptom von chronischem Stress, da belastendende Gedanken und Sorgen es schwer machen, abzuschalten und einzuschlafen. Das Gedankenkarussell kann in weiterer Folge auch dazu führen, dass der Schlaf flach und unruhig wird. Langfristig kann chronischer mentaler Stress zu ernsthaften Schlafstörungen führen. Zu diesen gehören Insomnie, Schlafapnoe und parasomnische Störungen wie Schlafwandeln oder Albträume. Wenn der Körper nicht die notwendige Erholung bekommt, kann das zudem auch das Risiko für andere Erkrankungen wie Depressionen und Angstzustände erhöhen.

Wie lässt sich die Schlafqualität bei mentalem Stress verbessern?

Es gibt verschiedene Strategien, die Sie einfach selbst anwenden können, um wieder zu erholsamem Schlaf zu finden:

  1. Entspannungstechniken: Das Erlernen von Entspannungstechniken wie Meditation, progressiver Muskelentspannung oder Atemübungen kann dazu beitragen, sich zu beruhigen und Stress abzubauen.
  2. Stressbewältigung: Identifizieren Sie die Quellen Ihres Stresses und versuchen Sie, diese aktiv anzugehen. Dies kann bedeuten, dass Sie Prioritäten setzen, Aufgaben delegieren oder um Unterstützung bitten.
  3. Schlafhygiene: Schaffen Sie eine Schlafumgebung, die förderlich für guten Schlaf ist. Dazu gehört das Schaffen eines dunklen, ruhigen und kühlen Schlafzimmers sowie das Festlegen einer regelmäßigen Schlafenszeit.
  4. Begrenzen Sie Ihre Bildschirmzeit: Reduzieren Sie die Nutzung von elektronischen Geräten wie Smartphones und Laptops vor dem Schlafengehen, da das bläuliche Licht den Schlaf beeinträchtigen kann. Ein hilfreicher Trick dafür ist, das Handy nicht im Schlafzimmer zu laden, sondern etwa während der Nacht im Wohnzimmer zu lassen.

Schlaf als ein zentraler Faktor für Gesundheit & Leistungsfähigkeit

Mentaler Stress kann eine ernsthafte Bedrohung für unseren Schlaf und unsere Gesundheit darstellen. Da Schlaf ein entscheidender Faktor für unsere körperliche und geistig Gesundheit und unsere Leistungsfähigkeit im Alltag ist, lohnt es sich, ihn zu schützen und auf eine gute Schlafhygiene zu achten. Das verbessert nicht nur nicht nur das aktuelle Wohlbefinden, sondern beugt auch gegen psychische und körperliche Belastungen in der Zukunft vor.

Gerade bei chronischem Stress ist es schwer, selbst einen Ausweg zu finden und einfache Strategien zur Selbsthilfe reichen oft nicht aus. Um Belastungsdepressionen und andere Folgeerkrankungen von Stress zu vermeiden, empfiehlt es sich, psychologische oder ärztliche Hilfe einzuholen. Bei unserer Behandlung bei Schlafstörungen verfolgen wir ein ganzheitliches Konzept, bei dem ausgehend von einer gründlichen Indikationsprüfungen Schlafstörungen individuell behandelt werden.

Kategorien: Schlafstörungen

Natalie Pfitzenmaier
Autor:in Natalie Pfitzenmaier
Das CLINICUM ALPINUM ist spezialisiert auf die Behandlung von Depressionen und affektiven Erkrankungen. Mit unserem Blog möchten wir über psychische Erkrankungen aufklären, über die Klinik und die Therapien informieren und einen Beitrag zur Entstigmatisierung leisten.

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